Die Tonlage gegenüber Menschen, die Unterstützung brauchen, wird immer rauer. Und dann kommt eine Kolumne daher, die Empathie als Schwäche abtut und Härte zum politischen Prinzip erklärt.
Blome geht es nicht um #Fakten, nicht um Ursachen, nicht um politische Verantwortung. Es geht um Selbstinszenierung. Geschrieben aus sicherer Distanz, im Ton moralischer Überlegenheit.
Er urteilt über Menschen. Dabei lebt sein Stil von Überheblichkeit, nicht von Hinsehen.
@DerSpiegel https://www.mueller-gemmeke.de/widerspruch-wenn-journalismus-nach-unten-tritt/
Sharepic mit blauem Hintergrund und Text: Worte schaffen Wirklichkeit. Sie können aufklären – oder abwerten. Sie können Probleme benennen – oder Menschen treffen. Kritik darf hart sein – aber sie muss gerecht bleiben. Sie darf unbequem sein – aber nicht verletzend. Blomes Kolumne tut das Gegenteil: Sie vereinfacht und spaltet, wo Zusammenhalt gebraucht wird. Unten steht: Mein ausführlicher Text zur Spiegel-Kolumne – auf meiner Homepage. Rechts unten ein Foto von Beate Müller-Gemmeke.
Sharepic mit blauem Hintergrund und Text: Die Kolumne bedient einen Zeitgeist, der Empathie misstrauisch beäugt. Es ist kein Zufall, dass sie gerade jetzt erscheint. Während die Regierung das Bürgergeld verschärft und den Familiennachzug aussetzt – und die Union Ausgrenzung per „Stadtbild“ betreibt – gießt ein Journalist mit Reichweite Öl ins Feuer. Unten der Satz: So entsteht das Bild, Härte sei Ehrlichkeit. In Wahrheit ist es soziale Kälte. Rechts unten ein Foto von Beate Müller-Gemmeke.
Sharepic mit blauem Hintergrund und Text: Was will dieser Text eigentlich erreichen? Aufrütteln? Witzig sein? Oder einfach mitreden im Chor derer, die nach unten treten? Die Kolumne setzt der ohnehin aggressiven Stimmung nichts Konstruktives entgegen. Sie befeuert sie – und bestätigt Ressentiments, statt sie zu hinterfragen. Unten der Satz: Wenn politische Debatten zu Abrechnungen über Menschen werden, läuft etwas grundlegend falsch. Rechts unten ein Foto von Beate Müller-Gemmeke.
Sharepic mit blauem Hintergrund. Links steht der Text: Ich finde: Diese Kolumne braucht Widerspruch. Journalismus trägt Verantwortung – gerade in der Sprache. Es geht um Menschen. Rechts ein Foto von Beate Müller-Gemmeke mit verschränkten Armen. Unten eingeblendet die Spiegel-Kolumne „Deutschland ist viel zu nett“ von Nikolaus Blome.